Marco Henn ist Producer in der Werbefilmbranche und seit dem 1. April diesen Jahres festangestellt bei Tempomedia in Hamburg. Zuvor arbeitete er viele Jahre freiberuflich und hat sich auf die Produktion von Commercials, Kampagnen und Imagefilmen spezialisiert. Sein Weg führte ihn von ersten Drehs mit einer GoPro über zahlreiche Praktika bis hin zu hochkarätigen Werbeproduktionen. Dabei hat er die Herausforderungen der Branche – enge Zeitpläne, knappe Budgets, wechselnde Teams – von Grund auf kennengelernt. Im Gespräch mit uns erzählt er von seinem Einstieg in die Filmwelt, seinem bewussten Wechsel von Spielfilm zur Werbung und warum jeder Dreh ein eigenes Abenteuer bleibt.

Vom Hobby zum Beruf: Die ersten Schritte in der Filmbranche

Film ist für viele eine Leidenschaft – aber wie wird daraus ein Beruf? Für Marco Henn begann alles mit einer GoPro und ein paar Freunden.

„Ich war 15 oder 16, als ich meine ersten kleinen Videos gemacht habe. Ich hatte keine Ahnung von Technik, aber ich fand es unglaublich spannend, mit Bildern Geschichten zu erzählen.“. Der entscheidende Moment kam in der Schulzeit: Im Rahmen eines Literaturkurses durfte er einen Kurzfilm produzieren – und war sofort Feuer und Flamme. „Ich habe mehr Zeit in diesen Film gesteckt als in mein Abi. Da wusste ich: Das ist es! Das will ich machen!“. Doch der Weg in die Filmbranche war alles andere als einfach. „Es gibt keinen klassischen Einstieg.“ Praktika sind rar, und ohne Kontakte ist es schwer, an erste Jobs zu kommen. „Ich habe unzählige Anfragen verschickt und kaum Rückmeldungen bekommen.“. Trotzdem kämpfte er sich durch und nutzte jede Gelegenheit, die sich bot: „Ich habe Werbedrehs am Wochenende gemacht und unter der Woche an Spielfilmen gearbeitet. Ich war extrem motiviert – vielleicht auch ein bisschen übermotiviert.“

Heute kennt er beide Seiten: Er erinnert sich an die Schwierigkeiten beim Einstieg, aber auch daran, wie wichtig es ist, jungen Talenten Chancen zu geben. „Ich bekomme selbst viele Nachrichten von Leuten, die fragen, ob sie ein Praktikum machen können. Ich versuche, zu helfen, wo ich kann.“

Warum Werbung? Der bewusste Abschied vom Spielfilm

Während viele in der Filmbranche von Kinofilmen träumen, hat Marco Henn bewusst den Schritt in die Werbung gemacht: „Ich habe vier Jahre im Spielfilm gearbeitet und gemerkt: Das ist nicht meine Welt.“

Heute produziert er Commercials, Kampagnen, Imagefilme und Musikvideos. Der größte Unterschied? Die Produktionsdauer.

🎬 Spielfilm: 30+ Drehtage
📺 Werbefilm: 1 bis 3 Drehtage

„Ich liebe die Schnelllebigkeit. Alle zwei Monate ein neues Projekt, ein neues Team, neue Herausforderungen. Das hält die Arbeit spannend.“. Aber das bedeutet auch: „Ich habe selten ein festes Team. Jedes Projekt startet von null.“ Vor allem nicht als Freelancer, wenn man immer für verschiedene Firmen mit verschiedenen Assistenten und Vorgesetzten arbeitet.

Obwohl er inzwischen mit einer eingespielten Crew arbeitet, muss er sich immer wieder an neue Menschen und Abläufe gewöhnen. „Das ist spannend, aber auch anstrengend. Manchmal wünscht man sich eine feste Struktur – aber in der Werbung gibt es die nicht.“

Selbstständigkeit: Freiheit mit Schattenseiten

Selbstständigkeit bedeutet Unabhängigkeit – aber auch eine dauerhafte Unsicherheit.

📅 Kein klassischer Feierabend
📞 Immer erreichbar sein
🎥 Mehr Verantwortung, mehr Risiko

„Es gibt Wochen, da arbeite ich sieben Tage die Woche, 14–16 Stunden am Tag. Nicht, weil ich muss, sondern weil ich es will.“. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit existiert kaum. „Ich kann um 3 Uhr morgens am Schreibtisch sitzen und Mails beantworten – da werde ich am wenigsten abgelenkt und war schon immer eher eine Nachteule.“

Trotzdem liebt er, was er tut. „Ich will nicht einfach nur Geld verdienen – ich will, dass jedes Projekt perfekt wird und eine gute Zeit mit dem Team verbringen. Am Ende ist es unsere Lebenszeit – wieso also nicht mit Spaß und Freude?“

Wie stellt man ein Team für Werbefilme zusammen?

Film ist Teamsport – und die richtige Crew entscheidet über den Erfolg einer Produktion.

„Früher habe ich jeden einzelnen Beleuchter und Assistenten selbst angerufen. Heute läuft das anders.“

📌 Der Kameramann priorisiert seine Assistenzen und bringt meistens entscheidende Key Positionen wie den Oberbeleuchter, Key Grip oder 1. AC mit.
📌 Der Regisseur schlägt manchmal einen guten Szenenbildner oder eine Regieassistenz vor. So kommt eins zum anderen.
📌 Diese stellen meist ihr eigenes Team zusammen, das mit mir als Producer abgesprochen wird.
📌 Ich selbst plane fast nur noch mit den Heads of Department. Kleinere Positionen organisiere ich dort, wo es Sinn macht – oft auch, weil ich gerne Leute dabei habe, denen ich vertraue und die einen guten Job machen.

„Ich vertraue darauf, dass die Leute sich ihre Teams so zusammenstellen, dass sie das abdecken, was ich brauche. Bei unseren engen Zeitplänen wäre es gar nicht anders möglich.“

Denn oft bleibt nicht viel Zeit zur Vorbereitung: „Manchmal bekomme ich drei Wochen vorher einen Anruf für ein Projekt – dann muss alles sofort stehen.“

Kommunikation am Set: E-Mail oder WhatsApp?

Eines der größten Probleme am Set ist die Kommunikation. Jeder hat seinen eigenen Stil – und das führt oft zu Chaos.

📩 E-Mail für Verträge, offizielle Absprachen
💬 WhatsApp für schnelle Updates und Set-Kommunikation

„Das Problem ist, dass sich Berufliches und Privates vermischt. Ich wache morgens auf und habe 60 neue Nachrichten. Ich bin selbst auch jemand, der lernen muss, nachts weniger Messages an das Team zu senden – auch wenn ich da meistens arbeite.“ WhatsApp sei praktisch, aber auch eine Reizüberflutung. Es biete oft keine Übersicht, sondern Informationsflut. Er habe sich daran gewöhnt – aber nicht jeder könne dies.

Hier könnte Relionite einen echten Unterschied machen. Eine Plattform, die alle wichtigen Infos bündelt, Arbeitszeiten trackt und Crew-Kommunikation vereinfacht, wäre für viele Filmschaffende ein enormer Gewinn.

Die größten Herausforderungen am Set?

Egal, ob kleines Werbeprojekt oder große Kampagne – es gibt drei Probleme, die sich immer wiederholen:

❌ Das Budget ist zu klein.
❌ Die Wünsche sind zu groß.
❌ Die Zeit ist zu knapp.

„Egal ob großes oder kleines Projekt – es sind immer dieselben drei Probleme.“

Zusätzlich gibt es das tägliche Chaos:

📌 Technische Defekte – Die Kamera fällt aus, und plötzlich fehlt eine Stunde Drehzeit.
📌 Menschliche Faktoren – Ein Person aus dem Cast verletzt sich; ein Teammitglied kommt zu spät.
📌 Unvorhersehbare Komplikationen – Locations, Wetter, Equipment-Probleme.

„Du kannst den besten Drehplan haben – und dann geht trotzdem alles schief.“

Fazit: Warum kein Film wie der andere ist – und wie Relionite helfen kann

Marco Henn ist überzeugt: Filmproduktion kann man nicht standardisieren. Jeder Film ist ein Prototyp, jedes Projekt bringt neue Herausforderungen mit sich. „Es gibt keine feste Struktur wie in der Industrie. Jedes Budget ist anders, jedes Team ist anders – es gibt keinen Masterplan.“

Hier liegt die größte Herausforderung der Branche: Flexibilität, Improvisation und schnelle Entscheidungsfähigkeit sind unerlässlich. Doch gerade in dieser oft chaotischen Umgebung wäre es von unschätzbarem Wert, wenn zentrale Prozesse – Kommunikation, Zeitplanung, Teamorganisation – transparenter und effizienter gestaltet werden könnten.

Und genau das ist der Ansatz von Relionite: eine Software, die Filmproduktionen entlastet, indem sie alle relevanten Informationen an einem Ort bündelt. Anstatt sich durch unzählige WhatsApp-Nachrichten, E-Mails und Tabellen zu kämpfen, könnten Teams in einem einzigen Tool kommunizieren, Arbeitszeiten erfassen und Drehpläne verwalten – und damit endlich wieder mehr Zeit für das haben, was wirklich zählt: das Erzählen großartiger Geschichten.

„Ich glaube, wir sollten uns öfter fragen, ob wir effizient oder einfach nur gewohnt arbeiten. Wenn ein Tool wie Relionite mir den Kopf freier macht, dann ist das kein Extra – dann ist es eine echte Arbeitserleichterung“, so Marco.

🎬 Film ist Chaos – aber mit den richtigen Tools kann man es bändigen.